Campervan: Alle suchen die Freiheit

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Foto von freistehendem Camper by Fabian on Unsplash
Macht ein Campervan frei? Als begeisterte Camper kommen wir nicht daran vorbei, uns ein paar Gedanken zum aktuellen Camping- und Wohnmobil-Boom zu machen. Eines ist klar: Seit Corona reicht die zur Verfügung stehende Infrastruktur nicht mehr aus für die stetig wachsende Anzahl Camper.

Übersicht

Wir gönnen sie allen: die Freiheit und neiden es niemandem, mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Wir spüren keine Missgunst gegenüber all den Vanlifern, die inzwischen über die ganze Welt verstreut on Tour sind. Auch wir lieben die Freiheit, mit dem Wohnmobil ungebunden wegfahren zu können.

Trotzdem fragen wir uns oft: Wie lange wird das noch möglich sein? Bereits vor Corona verzeichneten Camping und Wohnmobile einen grossen Zulauf. Die gesamte Situation spitzte sich durch Corona nochmals massiv zu. Es wurden noch nie so viele Campingfahrzeuge verkauft, wie während Corona. Hinzu kommen all die Kastenwagen, die dank der Umbaulust der «Generation Vanlife» ein zweites Leben als Wohnmobil eingehaucht erhielten.

Im Winter sind die südeuropäischen Regionen überfüllt

Alle suchen die Freiheit in der Natur – besonders in den Bergen und am Meer. Wo früher in Spanien nur die Senioren überwintert haben, überwintern heute auch Junge – am liebsten möglichst südlich und direkt am Meer. An der Küste reiht sich Van an Van und Wohnmobil an Wohnmobil. In Griechenland und der Türkei sieht es ähnlich aus – zwar bisher nicht ganz so überladen wie in Spanien, aber deutlich zahlreicher als in früheren Jahren.

Campen – bald unbezahlbarer Luxus?

Campingplätze oder Stellplätze werden mancherorts zu unbezahlbarem Luxus. Der Preis wird durch die Nachfrage bestimmt – und die ist gross, sehr gross. In der Schweiz gibt es Bauern, die für einen gewöhnlichen Parkplatz 60 Schweizer Franken pro Nacht verlangen. Im Sommer schnell übers Wochenende mal wohin fahren, ist ohne vorherige Reservierung beinahe unmöglich.

Boom betrifft auch das Wildcampen

Einfach mal wild campen, geht heute auch nicht mehr so einfach. Die wenigen Plätze hierfür sind in der engen Schweiz dem grossen Ansturm an Wildcampern nicht gewachsen. An manchen Wochenenden sind die einschlägig bekannten Plätze überfüllter als ein Campingplatz in der Hochsaison.

Nicht besser sieht es aus auf den offiziellen Stellplätzen. Zwar sind die Anstrengungen des Vereins Wohnmobilland Schweiz für mehr Stellplätze in der Schweiz löblich. Wenn wir aber die Zunahme an Campingfahrzeugen in Europa betrachten, reicht der Effort nicht aus. Fakt ist: Es hat entweder zu wenig Plätze oder einfach zu viele Wohnmobile.

Würde eine Lenkungsabgabe helfen?

Wir haben kein Patentrezept, wie sich das Problem lösen lässt. Verbote und Preissteigerungen sind keine gute Lösung, da sie das Problem bloss verlagern. Eine prüfenswerte Idee wäre allenfalls eine Wohnmobil-Abgabe – eine zweckgebundene Gebühr für jedes verkaufte Wohnmobil oder Campingfahrzeug? Mit diesen Einnahmen müssten zwingend neue Stellplätze gebaut oder erweitert werden. Wie denkt ihr darüber? Habt ihr weitere Ideen?


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