Ein paar Zahlen und Fakten:
- Allein in der Schweiz waren im Jahre 2023 knapp 100’000 Wohnmobile zugelassen. In den Sommermonaten verbringen zudem zahlreiche ausländische Wohnmobil-Touristen ihren Urlaub in der Schweiz.
- Alle suchen die Freiheit: Sie möchten mit ihrem Wohnmobil an einem schönen Ort stehen und nicht unbedingt einen Campingplatz besuchen.
- Das Freistehen mit dem Wohnmobil ist in der Schweiz von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Wo es nicht ausdrücklich verboten ist, wird es meist so lange geduldet, bis es Beschwerden gibt.
Es gibt unterschiedliche Arten von Camping
Campingverhalten:
- Stühle, Tisch, Grill, Markise, Zelte, Seitenwände und Wäscheleinen dürfen benützt werden (Aufzählung nicht abschliessend)
- Campingutensilien dürfen beim Verlassen des Platzes stehen gelassen werden.
Klappstuhlverhalten:
- eigene Stühle und Tisch dürfen benützt werden
- Wäscheleinen, Zelte, Seitenwände an der Markise, dürfen NICHT benutzt werden
- Beim Verlassen des Platzes muss alles eingeräumt werden (z.B. bei Radtouren, Spaziergänge, Einkaufen)
Freistehen:
- Unauffälliges Übernachten in der Natur
- Stühle, Tische, Marquise, Grill, etc. dürfen nicht aufgestellt werden
- Freistehen nur an legalen Orten (keine Nationalpärke, keine Waldstrassen befahren, keine Verbotsschilder missachten, etc.)
- keine Spuren hinterlassen und die Natur so zurücklassen wie angetroffen
Damit es beim Freistehen nicht zu Reklamationen kommt, gilt es ein paar einfache Grundregeln einzuhalten. Welche Regeln das sind, erfährst du im folgenden Abschnitt:
1. Beim Freistehen Ansammlungen vermeiden
Wenn ein paar wenige Wohnmobile an einem Ort stehen, der nicht explizit als Stellplatz ausgeschildert ist, stört das wenig. Wenn aber beim Freistehen viele Wohnmobile dicht an dicht stehen, wird das meistens als störend empfunden. Vor allem dann, wenn die Wohnmobile öffentliche Parkplätze oder Ausstellplätze besetzen.
Fahre weiter, wenn bereits mehrere Wohnmobile an deinem Wunschplatz stehen. Meistens gibt es noch weitere schöne Plätze in der Nähe.
2. Beim Freistehen ist Campingverhalten tabu
Ein Platz zum Freistehen ist kein Camping- und auch kein Stellplatz. Fahre weiter auf einen Campingplatz, wenn du draussen tischen, den Liegestuhl aufstellen und unter der ausgefahrenen Markise den Gasgrill nutzen möchtest. Wer auf einem öffentlichen Platz freisteht, sollte sich möglichst unauffällig verhalten.
Keine Tische und Stühle vor das Wohnmobil stellen. Markise, Sonnenschirm und Grill bleiben im Fahrzeug.
3. Keine Abfälle hinterlassen
Auch wenn Mülleimer bereitstehen, ist das kein Freipass, um dort seine gesamten Wohnmobil-Abfälle zu entsorgen. Nimm beim Freistehen deinen Müll bitte wieder mit und entsorge diesen an speziellen Entsorgungsstationen. Wenn du auf Reise bist, plane zwischendurch einen Halt auf einem Camping ein: Dort kannst du gegen eine geringe Gebühr meist alles entsorgen.
Alles, was du mitbringst, nimmst du auch wieder mit. Freisteher achten auf die Umwelt und hinterlassen keinen Müll.
4. Die Natur ist keine Toilette
Moderne Freizeitmobile haben oft eine eingebaute Toilette. Eine ökologische Trenntoilette lässt sich auch einfach selbst nachrüsten. Nutze bitte diese, wenn du frei stehst. Hast du keine eigene Toilette, dann suche bitte ein öffentliches Klo auf. Steht beides nicht zur Verfügung, nimm notfalls einen Spaten und vergrabe deine Exkremente in der Erde. Das Papier wird wieder mitgenommen, in einer Tüte verschnürt und konform im Abfall deponiert. Kauere dich nicht einfach hinter das nächste Gebüsch!
Die Natur ist kein Klosett. Nutze die Toilette des Wohnmobils oder ein öffentliches Klo in der Nähe.
Fazit:
Wir stehen selbst sehr gerne frei und geniessen das wunderbare Erlebnis inmitten der Natur. Als Naturliebhaber ist es uns aber ebenso wichtig, dass wir die Natur respektieren, keine Abfälle hinterlassen und nicht hinter das nächste Gebüsch kacken. Um diesem besonderen Vergnügen noch lange Zeit nachgehen zu können, halten wir uns an die vier Gebote und appellieren an alle anderen Freisteher dies ebenso zu tun. Danke!
Schreibe einen Kommentar